Unsere Wärmewende für Brandenburg

Fernwärmetrasse
premnitz – Brandenburg an der Havel

20 Kilometer Klimaschutz

Abwärme, die bei der thermischen Abfallverwertung entsteht, für wohlige Wärme zu Hause nutzbar machen. Das ist die Idee hinter der Fernwärmetrasse Premnitz – Brandenburg. Genau 20,3 Kilometer lang, die meiste Strecke bis zu anderthalb Meter unter der Erde und mit einer dicken Schicht Hartschaum-Isolierung versehen, können mit der Trasse mehr als 12.000 Haushalte und Unternehmen in Brandenburg an der Havel rund um die Uhr versorgt werden. Weil für die Wärmeversorgung kein Gas mehr verbrannt wird, sparen alle zusammen rund 69.000 Tonnen CO2 im Jahr und machen die Stadt ein großes Stück klimaneutraler.

Die Fernwärmetrasse in Zahlen

Länge der Trasse in Kilometern
0
Bauzeit der Trasse in Monaten
0
Druck in der Trasse in bar (Ü)
0
Vorlauftemperatur in Grad Celsius
0
Rücklauftemperatur in Grad Celsius
0
Gesparte Tonnen CO2
0
Gefördert von:
Logo des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Europäische Union)
Logo des Investitionsbank des Landes Brandenburg
Logo des Brandenburger Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie

Impressionen

Am 20. Juli 2021 haben die Unternehmen mit dem Bau der Trasse begonnen. Anfang Mai 2023 wurde der letzte Bauabschnitt von uns abgenommen. 22 Monate, in denen vor allem die von uns beauftragten Firmen alles gegeben haben. Mit der Fertigstellung der Trasse ging es an die Anlagentechnik, die Übergabestationen in Premnitz und Brandenburg. Technik, mit der die Wärme aus der Müllverbrennung „übergeben“ und nutzbar gemacht wird.

Mit der Trasse haben wir das gesetzliche Ziel, die Fernwärmeversorgung der Menschen in Brandenburg an der Havel mit nachhaltiger, sauberer Wärme zu versorgen, schon jetzt erreicht.

Rund um die Uhr überwacht

Höchste Sicherheitsstandards „made in Germany“

Ob in der Planung, im Bau und im laufenden Betrieb: wir erfüllen von Anfang an höchste Sicherheitsstandards. Der Schutz von Mensch, Natur und Umwelt hat für uns in allen Projektphasen höchste Priorität. Unsere Fachleute kontrollieren unser Fernwärmeleitungsnetz persönlich in regelmäßigen Abständen – zu Fuß, mit Fahrzeugen und aus der Luft. Unsere Leitstelle in Brandenburg steuert und überwacht das Netz und die Anlagen 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr. Die Kollegen kontrollieren dabei unter anderem Druck, Temperatur und die Transportmengen. Sie stehen dabei in Kontakt mit unseren Mitarbeitern vor Ort und in den Anlagen, um optimale Sicherheit und Versorgung zu garantieren. Unsere Leitungen sind mindestens 80 Zentimetern tief in der Erde eingebettet und so vor äußeren Einwirkungen geschützt. Die Rohre unterliegen von der Fertigung im Werk bis zur Inbetriebnahme zahlreichen Sicherheitsprüfungen. Eine Rohrumhüllung aus PU-Schaum und dem Kunststoff Polyethylen sowie ein Leckwarnsystem schützen die Leitung vor Schäden.

Eine gute Zukunftsinvestition in die klimaneutrale Gebäudeheizung im Land Brandenburg

Danke an alle, die an diesem erfolgreichen Projekt aktiv mitgewirkt haben

Der Klimawandel wirkt sich auf unser Leben und unsere Umwelt schon heute aus. Grund genug, die Transformation zu einem klimaneutralen, zuverlässigen, umweltverträglichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlich akzeptierten Energieversorgungssystem schnell und umfassend anzugehen.

Die Energiestrategie 2040 des Landes Brandenburg geht davon aus, dass durch die Erhöhung der Energieeffizienz der Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2007 um 23 Prozent und bis 2040 um 39 Prozent gesenkt werden soll. Um bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien deshalb weiterhin konsequent vorangetrieben werden. Bis 2040 sollen 15 Gigawatt Leistung durch Windkraftanlagen und 33 Gigawatt Leistung durch Photovoltaikanlagen installiert sein. Mit der Sektorenkopplung werden Speichertechnologien eingebunden und der Netzaus- und -umbau forciert.

Bis 2040 soll der bilanzielle Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch 82 % betragen. Für den Wärmesektor kann dieses Ziel nur erreicht werden, wenn man die Wärmeversorgung energetisch auf neue Füße stellt, fossile Brennstoffe vermeidet, gleichzeitig den Wärmebedarf von Gebäuden reduziert und Fernwärmenetze um- und ausbaut. Der Fernwärmeanteil am Endenergieverbrauch liegt im Land Brandenburg aktuell bei circa 7 Prozent. Circa 70 Prozent der Gebäude werden mit Gas bzw. Öl beheizt, und nur circa 10 Prozent der Gebäude mit Fernwärme. Die verbleibenden 20 Prozent werden entweder mit Strom, Braunkohle, Flüssiggas und Erneuerbaren Energien beheizt. Die Fernwärmeerzeugung erfolgt noch zu ca. 90 Prozent aus fossilen Energieträgern.

Somit kommt dem Ausbau der Fernwärmenetze und der klimaneutralen Umstellung der Wärmeerzeugung hohe Bedeutung zu, um bestehende und zusätzliche Gebäude mit klimaneutral erzeugter Wärme zu versorgen. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Fernwärmeversorger bis 2045 ihre Wärme ohnehin klimaneutral erzeugen müssen. Wer an solch ein Wärmenetz angeschlossen ist, muss bei sich keinen Heizungswechsel vornehmen.

Hier sind die Stadtwerke und Kommunen bei ihrer kommunalen Wärmeplanung gefordert, den Umbau zur klimaneutralen Gebäudebeheizung vorzunehmen. Abwärmenutzung wie im Fall der Stadtwerke Brandenburg an der Havel GmbH, wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Ich begrüße daher ausdrücklich, dass die Stadtwerke und regionalen Anbieter an der Energiewende aktiv mitwirken. Durch den Bau einer von den Stadtwerken Brandenburg an der Havel GmbH betriebenen circa 20 km langen, erdverlegten Trasse von Premnitz nach Brandenburg an der Havel wird Wärme, die in Premnitz vom Unternehmen EEW aus Ersatzbrennstoffen erzeugt wird, über das angeschlossene Wärmenetz auch für über 12.000 Wohneinheiten in der Stadt Brandenburg der Havel zur Verfügung stehen. Das spart nach Inbetriebnahme 69.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein, das sind 88 Prozent der gegenwärtigen CO2-Emissionen.

Für Fernwärmeversorger bedeutet dies hohe Investitionskosten für die Umstellung der Erzeugung und den Ausbau der Infrastruktur. Für Brandenburg als Flächenland ist der Ausbau von Fernwärmetrassen eine Herausforderung, weshalb die Unterstützung durch die Öffentliche Hand geboten und sinnvoll ist.

Der Bau der Trasse von Premnitz nach Brandenburg an der Havel begann im Juli 2021. Im Mai 2023 erfolgte die Abnahme des letzten Teilstücks. Für Ende 2023 sind Fertigstellung und Inbetriebnahme geplant. Der Bau dieser Leitung wurde durch öffentliche Fördermittel maßgeblich unterstützt – eine gute Zukunftsinvestition in die klimaneutrale Gebäudeheizung im Land Brandenburgs.

Dafür mein Dank allen, die an diesem erfolgreichen Projekt aktiv mitgewirkt haben.


Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach

Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg

Mit der Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung zwischen Premnitz und Brandenburg an der Havel wird nicht nur die Fernwärmeerzeugung langfristig gesichert.


Damit kann nun auch nach rund zweijähriger Bauzeit eine deutliche Reduzierung der Emissionen in Brandenburg an der Havel realisiert werden. Als eins der landesweit größten Einsparprojekte von Kohlendioxid wurden die notwendigen Investitionen in die Leitung und die Anlagentechnik daher auch großzügig durch das Land Brandenburg gefördert. Da der Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung erheblich reduziert werden kann, bringt das gleichzeitig eine Einsparung von fast 70.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.


Die Abwärme der thermischen Abfallbehandlungsanlage in Premnitz zu nutzen, führt nun anstelle der Wärmeerzeugung aus Erdgas im Heizkraftwerk Upstallstraße zur Bereitstellung von klimafreundlicher Fernwärme für die angeschlossenen Haushalte und Unternehmen in Brandenburg an der Havel durch die Stadtwerke. Nicht nur der Wärmeerzeuger EEW Premnitz und die Stadtwerke als Fernwärmeversorger, sondern auch die derzeitigen und künftigen Fernwärmenutzer starten jetzt in eine Zeit der sicheren Wärmeversorgung.


Im Jahr 2017 standen wir vor der Herausforderung, klimaschonende Wärmeversorgung unter Berücksichtigung der Versorgungssicherheit und der Preisstabilität für die angeschlossenen privaten Haushalte und Unternehmen in unserer Stadt möglich zu machen. Dabei stand nach intensiver Prüfung und Diskussion von verschiedenen Lösungsvorschlägen am Ende das Ziel, aus Abfallprodukten wieder neue Ressourcen zu gewinnen.


Die Errichtung der Fernwärmeleitung und der Ersatz von Erdgas im Heizkraftwerk ist dabei nicht nur die nachhaltigste und ökologischste Lösung. Zugleich ist das die wirtschaftlichste Lösung, die auch zu günstigsten Preisen für die Kundinnen und Kunden führen wird. Die Preise werden sich dann auch sehr stabil zeigen, da diese von Gaspreisschwankungen entkoppelt sind und über eine lange Zeit durch langfristige Verträge zwischen EEW und den Stadtwerken gesichert werden konnten.




Ich danke den Verantwortlichen bei den Stadtwerken und EEW für die Zusammenarbeit bei der Realisierung dieses wichtigen Klimaschutzprojektes zur Sicherung der Fernwärmeversorgung in Brandenburg an der Havel. Vielen Dank auch an die Entscheidungsträger in den kommunalen Gremien der Stadt und im Aufsichtsrat der Stadtwerke für Ihre Weitsicht.



Steffen Scheller

Oberbürgermeister Stadt Brandenburg an der Havel

DANKE

Auch wir sagen Danke. Danke an alle, die an diesem Projekt mitgewirkt und uns begleitet und unterstützt haben.

Danke auch an die Grundstückseigentümer für das Vertrauen, die Zusammenarbeit und die Unterstützung. Der eigene Grund und Boden ist das Wertvollste für jeden Eigentümer. Wir von StWB sind uns unserer Verantwortung bewusst und gehen von Anfang an so umwelt- und bodenschonend wie möglich vor. Denn unser Ziel war und ist es, die Standortbedingungen, die Bodenfruchtbarkeit und -struktur vollständig zu erhalten. Nicht nur einer von Ihnen hat die Ernte auf die Bauarbeiten eingestellt oder den Baubereich für unsere Unternehmen freigehalten.